Usui Shiki Ryoho – vom ‚OGM‘ monopolisiert?

Eine persönliche Darstellung mit bislang unveröffentlichten Informationen.

Ich stehe für Zusammenarbeit und respektvolle Koexistenz. Polarisierung ist nicht mein Ziel. Doch manchmal wollen die Dinge beim Namen genannt werden … Eine der Voraussetzungen für Versöhnung besteht darin, die Augen nicht vor Unstimmigkeiten zu verschließen, sondern sie einzuräumen. In diesem Sinne hoffe ich, dass dieser Bericht zu Klarheit, Transparenz und zu einem integrativen Diskurs beiträgt.

Meine Motivation für diesen Artikel gilt nicht mir, meiner Identität. Es geht nicht einmal um die Identität des Reiki-Zweiges, der den Haupteinfluss auf meine Schüler hat, obwohl ich mich mit unserem Newsletter an sie wende. Letztendlich geht es in diesem Artikel um Usui Shiki Ryoho als Ganzes und in der Tat um Befriedung in noch größerem Rahmen.  

Da dieser Artikel ungewöhnlich lang geworden ist, findest Du hier ein Inhaltsverzeichnis, das es Dir ermöglicht, zwischen den Kapiteln zu navigieren: 

Geschichte der UnstimmigkeitNach oben

Jeder der „Großmeister“ in der Geschichte von Reiki hat seinen Anteil an Dissonanzen gehabt. Heutzutage beleuchten Historiker die Frage der Nachfolge, was einer der Steine des Anstoßes über die Generationen hinweg war. Dies gilt sicherlich für Mikao Usui, Chujiro Hayashi und Hawayo Takata. Manchmal wird achselzuckend hingenommen, dass dies die menschliche Natur und ein unabweisbarer Bestandteil der DNA des Energiefeldes „Reiki“ sei. 

Wenn ich jedoch meinen Reiki-Schülern beibringe, dass Reiki die Heilung auf allen Ebenen fördert, und wenn ich darüber hinaus behaupte, dass dies auch Überbleibsel der Vergangenheit miteinschließt (karmisch, epigenetisch … was auch immer), wie kann ich dann nicht davon überzeugt sein, dass wir über ein Werkzeug verfügen, mit dem das scheinbar Unmögliche erreichbar und das Unheilbare zur Heilung gebracht werden kann?

‘Westliches’ versus ‘Japanisches’ ReikiNach oben

Natürlich handelt es sich bei diesen Begriffen um Vereinfachungen zugunsten meiner Erzählung. (reiki, die ‚Energie‘, ist universell, Reiki, die ganzheitliche Praxis, hat ihren Ursprung in Japan). 

Takata war der Katalysator für das Reiki, wie wir es heute kennen. Überall.  

Die Reiki-Methode, wie wir sie heute kennen, hat sich durch Hawayo Takata entfaltet. Ihr Erfolg im Westen, aber auch die Unstimmigkeiten unter ihren 22* Nachfolgern haben die Renaissance von Reiki in Japan katalysiert. Ohne Takata würde niemand von uns Reiki haben. Und das schließt alle „japanischen“ Reiki-Stile ein, abgesehen von den wenigen und relativ unbekannten Überbleibseln von Reiki im späten 20. Jahrhundert. (*Eine 23. Meisterin ist vor 1980 verstorben. Ob es noch mehr gibt … werden die Historiker sagen.) 

Falls Du möchtest, kannst Du an dieser Stelle einen Abschnitt dieses Videos ab Minute 36:16 ansehen (7 ½ Min., Deutsche Untertitel). Er beschäftigt sich mit „Drei Bereichen der Dissonanz: ‚westliche‘, ‚japanische‘ Reiki-Tradition und zwischen den beiden“.

Nachfolge von Takata (zuvor und danach)Nach oben

Hawayo Takata hatte eine besondere Reiki-Meisterschülerin, Barbara Weber(-Ray). Weber war Akademikerin und verbrachte mehr Zeit mit Takata in der Meisterausbildung als jeder andere der 21 Meister, einschließlich Takatas Enkelin Phyllis Furumoto. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Webers Behauptung, sie habe „das gesamte System“ gelernt, glaubwürdig ist. So waren z.B. einige Praktiken der ‚japanischen‘ Reiki-Stile, die auf Hayashi, also vor Takata, zurückgehen, Teil ihrer Lehre und sind heute noch in einigen Zweigen des ‚westlichen‘ Reiki zu finden. In der Lehre von Phyllis Furumoto gibt es sie nicht oder sie wurden von ihr und dem 1993 gegründeten OGM (Office of the Grand Master, d.h. Amtssitz des Grossmeisters) entfernt. Die Praxis des ‚Reiju‘ (Segen) ist ein Beispiel dafür. 

Als Takata 1980 starb, beanspruchte Weber die alleinige Nachfolge und machte sich damit bei einigen der anderen Takata-Meistern unbeliebt. Apropos unbeliebt: Im letzten Jahr ihres Lebens kam es zu einem mysteriösen Zerwürfnis zwischen Takata und Weber, das so stark war, dass Weber einige Jahre später, als Furumoto eine Art Zusammenarbeit vorschlug, unnachgiebig war. Umgekehrt stoße ich auch heute noch auf geringschätzige Nachrede und abfällige Andeutungen des OGM in Richtung Weber und aktueller Reiki-Meister, die von einem Weber-Einfluss profitiert haben.

Takata  hat keinen einzelnen Nachfolger hinterlassen. Ihre Vorgänger auch nicht. 

Takata hat keinen einzelnen Nachfolger hinterlassen. Anderslautende Behauptungen der Allianz / des OGMs wurden nie mit Beweisen belegt. In der Tat war sie selbst nicht die einzige oder ausschließliche Nachfolgerin von Hayashi, und daher war eine Ein-Personen-Nachfolge systembedingt nicht Teil des größeren Plans – falls es überhaupt einen gab. Schließlich war Hayashi auch nicht der einzige Nachfolger von Usui. Einige von uns, mich eingeschlossen, würden sogar argumentieren, dass eine ‚Guru‘-ähnliche Dominanz einer Autorität nicht dem Geist der 5 Lebensweisheiten und der wesentlichen Idee der Selbstverantwortung, für die Reiki steht, entspricht.

Hayashis Nachfolgerin war zu einem großen Teil seine Witwe. Wenn seine Klinik der Ausdruck seiner gesamten Praxis war, dann war sie die einzige Nachfolgerin. Aber das hat mehr mit ‚Erbe‘ zu tun als mit irgendetwas anderem. In ähnlicher Weise erbte es Alice Furumoto von ihrer Mutter Hawayo Takata, und Phyllis kam erst in den Besitz des ganzen Erbes nach dem Tod ihrer eigenen Mutter im Jahr 2013. Das, was weitergegeben wurde, hat mehr mit Geschäft und Familienerbstück zu tun als mit „spiritueller Linienträgerschaft‘, wie es jetzt vom OGM beansprucht wird. Die Weitergabe einer bewährten Praxis an die nächste Generation ist keineswegs eine spezifisch asiatische Tradition. Viele Familienunternehmen und -organisationen in Europa wurden von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Und das gilt auch für andere Länder. Dass Großmutter und Mutter verzweifelt darum bemüht waren, dass die Herumtreiberin („Ski bum“) Phyllis eine anständige Beschäftigung fand, ist für alle Eltern nachvollziehbar. 

Umso mehr Grund,
ihn zu veröffentlichen.

Der ominöse Brief Nach oben

Lass mich kurz eine Anekdote erzählen: Im Laufe der vielen Zoom-Sitzungen des Kern-Nachfolge-Gruppe (Core Sucession Team) verwiesen entweder Paul Mitchell oder Phyllis Furumoto auf einen Brief von Hawayo Takata, in dem letztere angeblich Phyllis zu ihrer Nachfolgerin ernannte. Ich meldete mich sofort zu Wort und schlug nachdrücklich vor, dass ein solcher Brief veröffentlicht werden sollte. Einer von beiden sagte (ich glaube, es war Phyllis): „Ja, ich bin schon seit einiger Zeit dafür.“ Sagt der andere: „Das Problem mit diesem Brief ist, dass er nicht klar ist, er kann auf verschiedene Weise interpretiert werden.“ Worauf ich antwortete: „Umso mehr Grund, ihn zu veröffentlichen!“

(Ich habe die Anführungszeichen gesetzt, um die Anekdote lebendiger zu machen. Allerdings zitiere ich aus dem Gedächtnis. Die Sitzungen wurden aufgezeichnet, und zweifellos ist dies irgendwo gespeichert und könnte überprüft werden. Es würde das oben Gesagte bestätigen, wenn auch nicht zwingend im genauen Wortlaut).

Veränderungen ‘des’ SystemsNach oben

Takata lehrte ihren 22 oder mehr anerkannten Meistern unterschiedliche Dinge. In gewisser Weise waren alle diese Dinge zusammen das Takata-System des Reiki. Dieses ist bekannt als Usui Shiki Ryoho. So gesehen könnte man es als ein Reiki-System bezeichnen. Praktisch gesehen war dies 1980, als Takata starb, das einzige offen bekannte System. Wir können also mit den Zeitgenossen von damals nachsichtig sein, dass sie es als ‚das‘ System ansahen. Sie wussten es einfach nicht besser. Aber selbst das ist nicht ganz richtig, denn während dieser Zeit gab es zumindest Gerüchte, dass Reiki in Japan weiterhin „im Untergrund“ existierte und dass es eine geheime Organisation (die Usui Reiki Ryoho Gakkai) gab, d.h. ein anderes System als die westliche Weiterentwicklung von Reiki. (Die Gakkai, die in den 1920er Jahren zu Lebzeiten Usuis gegründet wurde, ist die ursprüngliche Organisation von Reiki, die bis zum heutigen Tag mehrere Präsidenten hat. Man kann dies tatsächlich als die einzige direkte, ausdrückliche und exklusive Nachfolgelinie angesansehen.)

Aber selbst wenn Unwissenheit geherrscht hätte, änderte sich alles in den 90er Jahren, als historische Beweise veröffentlicht wurden, die zeigten, dass Reiki in Japan nicht ausgestorben war und Praktiken angewandt wurden, die sich von dem unterscheiden, was im ‚westlichen‘ Reiki bekannt war, oder es ergänzten. In der Tat argumentieren einige, dass die modernen Entwicklungen und (z.B. wissenschaftlichen) Erkenntnisse an unsere Zeit angepasst wurden und einige der alten Lehren überflüssig geworden seien. (Die Meiji-Gedichte zum Beispiel.) Wie dem auch sei, weder die ‚japanischen‘ Reiki-Stile noch Usui Shiki Ryoho können ernsthaft behaupten, ‚das‘ einzige System zu sein.

Das reiki ist dasselbe.

All diese Praktiken, diese Systeme, haben jedoch eines gemeinsam, und jeder ihrer führenden Vertreter, mit dem ich je gesprochen habe – unabhängig von ‚Stil‘ oder ‚Schule‘ oder ‚Tradition‘ usw. – sie alle stimmen darin überein, dass das reiki dasselbe ist.

Wie in jeder gesunden Entwicklung treten neue Erkenntnisse an die Stelle alter, Praktiker haben Vorlieben und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen liefern neues Wissen. Es ist eine dynamische Entwicklung, die wenig Raum für Dogmatismus zulässt. So folgten auf die Autoren der 90er Jahre (z. B. Petter, Rand, Veltheim) Historiker und Forscher (z. B. Jonker, Stein, Horowitz), die einen immer sachkundigeren Blick auf die Vergangenheit und ihre Fakten in einem immer unvoreingenommeneren Licht werfen. 

Kein System regiert.

Vielleicht möchte man alle Praktiken, die Reiki anwenden, als eine bezeichnen. Schön und gut. Aber es gibt keinen Reiki-Zweig, keine Reiki-Linie, keine Organisation oder Geisteshaltung, die ‚das‘ System ist. Und schon gar nicht gibt es eines, das über allen anderen steht. 

Usui Shiki RyohoNach oben

Die Meinungsverschiedenheit zwischen den 22 lebenden Takata-Meistern führte zu einer Spaltung. Weber auf der einen Seite, Furumoto auf der anderen. Oder sollte ich sagen: „Webers Lehre“ und „Furumotos Lehre“ auf entgegengesetzten Seiten. Um es klar zu sagen: Webers Perspektive stammt aus der Zeit, die sie mit Takata vor deren Tod (1980) verbracht hat, während Furumotos Vorstellungen von Großmeisterschaft und Linienträgerschaft größtenteils danach entwickelt wurden.

Nach Takatas Tod setzte eine Gruppe von Menschen (Takata-Meister und ihre Schüler) Furumoto als „Großmeister“ ein, um sie und sich selbst von Weber und ihrer Anhängerschaft (Radiance) abzugrenzen. Ich zweifle nicht an ihrem aufrichtigen Wunsch, die Praxis des Reiki zu schützen. Aber es war auch reaktionär und zielte zudem auf Phyllis Familienverbindung zu Takata. (Zur Erinnerung: in der westlichen Erzählung von Usui, gefolgt von Hayashi, gefolgt von Takata, gibt es nirgends eine Familienverbindung.)

Die Konzepte der ‚Großmeisterschaft‘ und der ‚Linienträgerschaft‘ wurden nach Takatas Tod eingeführt. 

Dreizehn Jahre nach Takatas Tod gründeten Phyllis Furumoto und Paul Mitchell das OGM (Amtssitz des Grossmeisters). Sie führten die ‚4 Aspekte und 9 Elemente’* ein und zementierten damit ihr Konzept der spirituellen Linienträgerschaft. In den späten 90er Jahren versuchte Phyllis, Usui Shiki Ryoho als Markenzeichen zu schützen. Dieser Versuch hatte nicht nur rechtlich keine Chance, sondern brachte auch ans Licht, dass es unter dem Dach von Usui Shiki Ryoho (USR) andere Praktiken gab, die sowohl das Konzept der exklusiven Großmeisterschaft als auch die Erfindung der spirituellen Linienträgerschaft ablehnten. (Phyllis sagte mir, dass sie sich nicht genau erinnere, ob sie selbst auf dieses Konzept gekommen ist oder jemand anderes in einer Gruppensitzung). *Webseiten des OGM (Englisch): four-aspects und nine-elements

Wenn bis dahin jemand ernsthaft geglaubt hatte, dass es sich um das einzige USR-„System“ handelte, dann hat spätestens der Aufruhr gegen die Markeneintragung mehr als deutlich ans Licht gebracht, dass eine solche Behauptung absurd ist.

Sinneswandlungen – Phyllis FurumotoNach oben

Phyllis Furumoto kämpfte ihr ganzes Leben lang mit dieser Geschichte. In ihrer Zerrissenheit gab es eine Reihe von Sinneswandlungen: Ursprünglich akzeptierte sie, die einzige Meisterin zu sein, die andere Meister einweihte. Später räumte sie ein, dass auch andere dazu berechtigt waren (1988, als andere Nachkommen von Takata sich die Freiheit genommen hatten, Meister einzuweihen). In den letzten Jahren ihres Lebens wurde Phyllis deutlich sanftmütiger, da sie zunehmend und öffentlich andere Reiki-Stile anerkannte. Mehr noch, sie kam zu der Einsicht, dass sie sich im Laufe der Jahre Verfehlungen gegenüber anderen Reiki-Persönlichkeiten zuschulden hat kommen kommen lassen. Wie Ihr, liebe Leser, zweifellos wisst, hat sie sich dafür entschuldigt und um Vergebung gebeten. Obwohl sie die berühmteste und erfolgreichste Reiki-Lehrerin ihrer Zeit gewesen sein mag, ist ihr tiefgreifendstes Vermächtnis für mich dieser Beitrag zum Versöhnungsprozess in der Reiki-Welt.  

„So wie wir uns in die Zukunft bewegen, ist mir klar, dass Reiki sagt: ‚Okay, jetzt bist du bereit für das große Ganze‘. Die Welt dreht sich nicht um Mama und Papa, meinen Reiki-Meister, meine Linie. Es geht um unser Reiki.“

Phyllis Lei Furumoto, 2017.

Phyllis ist am 31. März 2019 gestorben. Ich habe sie vom 7. bis 10. Februar besucht. Sie war gebrechlich, und die Erkenntnis, dass dies ihre letzten Tage sein könnten, war ihr gerade erst gekommen. Zu diesem Zeitpunkt trug ich schon seit einiger Zeit die Berufung in mir, ihr eine wichtige Botschaft zu überbringen. Sie war so schwerwiegend, dass sie nur persönlich überbracht werden konnte. Ich hatte Angst und hätte am liebsten gesagt, dass diese Frau jetzt zu schwach ist, um mit meinen Gedanken konfrontiert zu werden. Ich entschied, zu reden. Nicht zuletzt, weil ich meinte, sie würde was ich zu sagen hatte verstehen und möglicherweise eher als eine Befreiung als eine zusätzliche Belastung empfinden. Während dieser Zeit sah ich sie mehrere Stunden am Tag, da sie medizinische Untersuchungen hatte und auch Ruhe brauchte. Auf ihre Bitte hin wurden die Gespräche bezeugt, und ich habe unmittelbar danach einen ausführlichen Bericht geschrieben; auch für meine Sponsoren, die die Reise mitfinanziert hatten. 

Sie erzählte mir unter anderem, dass sie die OGM und die geschäftliche Vereinbarung, die sie in diesem Zusammenhang mit Paul Mitchell getroffen hatte, schließen wollte. Außerdem war sie unschlüssig, was sie mit der ‚Nachfolge‘ (succession) anfangen sollte. 2 ½ Jahre lang hatte sich die „Kern-Nachfolge-Gruppe“ monatlich getroffen und darüber debattiert, was „Nachfolge“ bedeutet, ob es überhaupt eine Nachfolge geben sollte, ob ein Kollektiv ein Nachfolger sein könnte, und Phyllis lehnte es beharrlich ab, dass eine Person ernannt werden sollte. Sie war der Meinung, er oder sie würde sichtbar werden und von allen anerkannt werden, andernfalls gäbe es keine Nachfolgeregelung. Die etwa 50 Mitglieder dieser Gruppe waren alle Teil ihres ‚Systems‘ (um sie zu zitieren), und die meisten sprachen sich dafür aus, dass ein Nachfolger eingesetzt werden sollte – ähnlich wie es, wie ich annehme, bei Phyllis selbst nach dem Tod von Takata war. Ich war der Außenseiter in der Gruppe. Ich vertrat Usui Shiki Ryoho in einer Tradition ohne die Konzepte des ‚Großmeistertums‘ (GM) und ‚Linienträgerschaft‘ (LB), wie sie von der OGM propagiert werden.

Ich besuchte sie an ihrem Sterbebett, weil ich mich gezwungen fühlte, sie zu bitten, die Konzepte des ‚Großmeistertums‘ und der ‚Linienträgerschaft‘ loszulassen. Ich schlug ihr vor, dass sie ihren Zweck erfüllt hätten, dass sie der Ausbreitung von Reiki vielleicht in bedeutendem Maße geholfen hätten, dass sie sie aber jetzt loslassen könne. Ich kannte die Argumente gegen meinen Vorschlag und ging auf sie ein. (Eines davon war, dass der Begriff ‚Großmeister‘ in Kampfsportarten und Bruderschaften verwendet wurde, von wo er von New Agern in Kalifornien abgeleitet und auf Takata angewandt wurde, wie Phyllis mir während des gefilmten Interviews erzählt hatte.) Phyllis hörte mit zu. Sie hat mich nicht hinausgeworfen. Sie hörte sich meine Gedanken an und hielt sie für so wertvoll, dass sie mich bat, meinen Besuch zu verlängern und sie Paul zu unterbreiten, der im Begriff war, zu ihr zu eilen, da ihre Tage gezählt schienen. Und Joyce, die ebenfalls in aller Eile von Hawaii zurückkehrte. Ich blieb nicht, sondern reiste wie geplant ab. Sieben Wochen später verstarb Phyllis.

Sie hatten ihren Zweck erfüllt. Jetzt bitte abschaffen, rückgängig machen … diese Konzepte auflösen. 

Natürlich wusste ich, was ich da verlangte. Jahrzehntelang hatte sie diese Konzepte hochgehalten, hatte sie leidenschaftlich gefördert. Tausende von Menschen würden sich enttäuscht fühlen, wenn sie ihre Meinung änderte, dachten viele. Ich war mir da nicht so sicher, denn ich war und bin immer noch davon überzeugt, dass mindestens ebenso viele eine große Befreiung empfunden und ihre Sympathie bekundet hätten. Aber zugegeben, was ich vorschlug, war von schwerwiegender und weitreichender Bedeutung. Dennoch hatte sie die Macht – im wahrsten Sinne des Wortes -, diese Begriffe mit einem Federstrich zu löschen. Also trug ich ihr den Wunsch vor. Das war meine Berufung. Ganz gleich, wie groß die Widerstände, wie gering die realistische Chance, dass sie sich darauf einlassen würde, es musste gesagt werden. Ich verließ Arizona zufrieden damit, dass ich einen guten Weg gefunden hatte, ihr meine Gedanken darzulegen, dass ich gehört wurde und das Gespräch von einer Drittperson miterlebt wurde. Jede irrationale Hoffnung, die ich vielleicht hatte, dass sie sofort zustimmen würde, war verflogen. Aber sie hatte mir zugehört, und so flackerte immer noch ein Funken Zuversicht in mir auf, weil es für sie der letzte Schritt auf dem Weg der Versöhnung zu sein schien, den sie so mutig eingeschlagen hatte.  

Was dann folgte, ist mir schleierhaft. Phyllis änderte ihre Meinung dahingehend, dass das OGM heute nicht geschlossen, sondern nunmehr durch drei Personen aufrecht erhalten wird. Und trotz ihrer früheren Überzeugung und ihres Vorbehalts nur wenige Monate vor ihrem Tod hat sie Johannes Reindl am 15. März 2019 als Nachfolger benannt. Die Kern-Nachfolge-Gruppe wurde als erste am 19. März informiert. In dieser Ankündigung sagte Phyllis, dass Johannes „es“ sei, und was „es“ bedeute, werde man noch herausfinden müssen. Sie machte sogar eine humorvolle Bemerkung:

„Ich weiß nicht, ob einer, der durch die Täler Österreichs läuft, weiß, worum es geht, ‚es‘ zu sein.“

Phyllis Lei Furumoto, 19th March, 2019.

“Es”Nach oben

Ich behaupte nicht, dass „es“ am Ende nicht spirituelle Linienträgerschaft bedeutet hat. Aber ich glaube immer noch, dass dies zur Debatte stand, insbesondere die Exklusivität durch sie, und dass Phyllis sich der Kontroverse, die dies mit sich bringt, durchaus bewusst war. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass sie nicht andeutete, dass „es“ bedeutet, dass das OGM irgendeine Art von übergreifender Autorität für das gesamte Usui Shiki Ryoho beansprucht, geschweige denn für das gesamte Reiki, wie einige ernsthaft behaupten.

‚Großmeisterschaft‘ hat sie übrigens meines Erachtens nicht ausdrücklich als Teil von „es“ erwähnt. Selbst der Vorstand der Allianz zeigte sich (in einer E-Mail im Oktober 2019) überrascht, dass Johannes diesen Titel angenommen hat. 

In Jahrtausende alten spirituellen Praktiken, insbesondere im Hinduismus und Buddhismus, gab es das Konzept, dass Erleuchtung durch einen lebenden Meister erlangt werden kann. Ich stelle dies nicht in Frage und spreche gewiss niemandem das Recht ab, dieses Konzept für sich selbst zu wählen. Wenn also Schüler oder Suchende einen Großmeister als Orientierungshilfe und Unterstützung brauchen, dann soll es so sein. Wenn jedoch ein Großmeister oder ein Träger der spirituellen Linie seine Grenzen überschreitet und unberechtigterweise eine Autorität über andere beansprucht, dann erhebe ich Einspruch, und genau darum geht es in diesem Bericht.

Geschlossene Kreise Nach oben

Seit Jahren wird das OGM von verschiedenen Seiten darauf hingewiesen, dass seine Darstellung des Großmeisters und Linienträgers dies für das gesamte Usui Shiki Ryoho beansprucht, und dass dies nicht nur problematisch und polarisierend, sondern schlichtweg falsch ist. Und meiner Meinung nach gefährdet es Phyllis Furumotos Vermächtnis, den Boden dafür bereitet zu haben, dass Brücken gebaut werden können, dass Vergebung und Versöhnung stattfinden können.

1996 brachten meine Lehrer (John und Esther Veltheim) ein Buch heraus, das bis zu ihrem letzten Tag in Phyllis‘ Bücherregal stand und das von einigen der vertrautesten Berater von Phyllis gelesen wurde. Es drückt den Respekt für den Titel des Großmeisters aus, der in der Reiki-Allianz gepflegt wird, aber gleichzeitig wird das Konzept abgelehnt, für USR-Praktiken über Phyllis Praxis hinaus gültig zu sein. Der Begriff ‚Großmeister‘ kann für jeden Meister (von Takata oder vor oder nach ihr) gelten, der so weit gereift ist, dass er oder sie Meister einweiht und ausbildet. Aus Respekt vor der Reiki-Allianz und vor Phyllis haben die Veltheims und ihre Schüler es bewusst unterlassen, sich als ‚Großmeister‘ zu bezeichnen, sondern stattdessen als Meister-Lehrer. Eine Praxis, die ich auch heute noch beibehalte, wie Du, lieber Schüler und Schülerin von Mischa und mir, wissen. 

Beispiele für den Informationsfluss im Inneren

Im Jahr 2012 hielt ein dienstälterer Vertreter von Phyllis einen Vortrag über Usui Shiki Ryoho auf der Jahrestagung von ProReiki in Deutschland. In einem privaten Gespräch machte ich ihn auf das Grenzüberschreitende der ‚4 Aspekte und 9 Elemente‘ aufmerksam, die er als Definition von Usui Shiki Ryoho präsentiert hatte.

Gleich zu Beginn der Dreharbeiten mit Phyllis im Jahr 2016 wurde ich am privaten Abendbrottisch von Phyllis und ihrer Frau Joyce und zwei weiteren Personen nach den Rechten für den Film und nach meinem Reiki-Hintergrund gefragt. Als die Dreharbeiten beendet waren, nahm mich Phyllis auf einen Spaziergang mit und zeigte mir Green Valley. Auf einer Steinbank bat sie mich, ihr im Detail zu erklären, worin die Unterschiede zwischen meiner Praxis und ihrer bestehen. Ich antwortete, dass es einen großen und einige kleine Unterschiede gäbe. Der wesentliche war, dass wir ihre Konzepte von GM/LB ausdrücklich nicht haben, Es war dieses Gespräch, das Phyllis dazu veranlasste, mich einzuladen, Mitglied der Kern-Nachfolge-Gruppe zu werden.

Nach Phyllis‘ Tod trat ich aus der Gruppe aus und verfasste einen ausführlichen Bericht (der viele der Punkte in diesem Bericht enthält, wenn auch nicht alle). Ich verteilte ihn an alle Mitglieder der Gruppe.

Im Oktober 2019 reiste ich nach Deutschland, um Paul Mitchell persönlich zu treffen. Dort erläuterte ich noch einmal sehr ausführlich die Gedanken, die ich Phyllis auf ihrem Sterbebett vorgetragen hatte, sowie alle wesentlichen Punkte, die in diesem Bericht erwähnt werden.

Am 5. Oktober 2019 hielt ich vor dem Vorstand der Reiki Alliance einen Vortrag über Zoom, in dem ich meine Sicht und Argumente schilderte. Es gab auch andere, ähnlich gesinnte Vortragende. Sie hatten ein viel stärkeres Standing als ich, denn sie kamen aus dem Inneren der Organisation und hatten fundierte historische Kenntnisse.

Es wäre falsch zu denken, dass Übergriffiges nur vor Jahrzehnten geschehen ist. Ich weiß von Menschen, die in unserer Zeit auf eine Art und Weise angegriffen wurden, die an die ‚wilden Tage‘ in der fernen Vergangenheit erinnert. Ich habe diese Vorfälle mit der OGM besprochen, und jedes Mitglied ist bestens darüber informiert.

Dieses Jahr, am 5. April, nachdem ich erneut auf eine Fehldarstellung aufmerksam gemacht wurde, schrieb ich eine Email an Johannes, in der ich ihn dringend bat, damit aufzuhören, sich selbst darzustellen und zuzulassen, dass andere ihn darstellen, als ob die vom OGM betriebene Version von Usui Shiki Ryoho und insbesondere seine Position Autorität über das gesamte Usui Shiki Ryoho hätte. Es wurden E-Mails ausgetauscht (siehe ‚Eine der Erwiderungen des OGMs‘ unten) und am Ende lud mich das OGM zu einem Zoom-Treffen am 30. Mai ein:

Ich fand es einen guten und konstruktiven Austausch, auch wenn es eine Tendenz gab, das wiederzukäuen, was schon viele Male zuvor gesagt wurde. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass Klarheit ein vereinbartes Ziel war und dass ein Gefühl der gegenseitigen Akzeptanz und des Respekts herrschte. Im Wesentlichen habe ich darauf bestanden, dass das OGM klar kommuniziert, dass neben ihrem Zweig der USR andere gleichberechtigt existieren und dass das OGM weder explizit noch implizit eine Autorität über alle USR-Zweige für sich beansprucht.

Mitte Juli 2022 stellte sich heraus, dass alle meine Hoffnungen vergebens waren. Das OGM hatte Anfang des Monats seine neue Website veröffentlicht, auf der sie ihre Behauptungen wie in den neunziger Jahren wiederholte. Ich habe meine Bedenken per E-Mail mitgeteilt, aber keine Antwort erhalten.

Ich weiss von analogen Bemühungen anderer, die einen ähnlichen Gedankengang wie ich verfolgen. Ich bat das OGM um Erlaubnis, die Aufzeichnung unserer Zoom-Sitzung vom 30. Mai an eine Person zu deren Information weiterzugeben. Dies wurde hartnäckig abgelehnt und sogar ein Vertrauensbruch wurde angedeutet.

Aus Echokammern aussteigen

Macht es publikNach oben

Eine der Schlussfolgerungen, zu denen ich komme, ist, dass das Problem bei all den oben genannten Beispielen – die nur einige sind – darin besteht, dass es sich um Gespräche handelt, die in einem Vakuum stattfinden. Sie finden unter vier Augen statt, innerhalb des OGM, der Kern-Nachfolge-Gruppe und in geschlossenen Kreisen. In diesem Sinne habe ich mich entschlossen, meinen Bericht auf unserer Website für unseren Newsletter für euch, liebe Schüler von Mischa und mir, zu teilen, denn auf jedem eurer Zertifikate, wie auf dem Zertifikat, das ich von meinen Lehrern erhalten habe, steht ‚Usui Shiki Ryoho‘, die Praxis, die auf Hawayo Takata zurückgeht und die den 23 Reiki-Meistern, die sie bis zu ihrem Tod 1980 ausgebildet hatte, übergeben wurde.

Eine der Erwiderungen des OGMs Nach oben

In Anbetracht der Tatsache, dass einige Praktizierende innerhalb des Usui Shiki Ryoho ihre speziellen Konzepte der Nachfolge von Phyllis zu Johannes aufrechterhalten wollen, schlug ein Historiker 2019 vor, dass das OGM ihre Version von USR umbenennt und ihr einen Namen gibt, der speziell Taktata-Furumoto-Reindl ehrt. Als Arbeitsname habe ich es „OGM Reiki“ genannt, und einige Leute nennen es offenbar „Alliance Reiki“. In der Tat wäre eine Namensänderung eine einfache Klarstellung, die diesem Zweig alle Freiheit gäbe, zu tun, was er will, und klar zum Ausdruck bringen würde, dass er sich andere Zweige desselben Ursprungs nicht unangemessenerweise aneignet.

Weil ich meine Abstammung nicht leugne.

Aber ich würde den Namen ändern, wenn ich mein eigenes System entwickeln würde.

Die Erwiderung des OGM: „Warum ändert ihr nicht euren Namen.“ 

Wenn ich es hier so formuliere, sieht es ziemlich polemisch aus; zugegeben. Fairerweise muss gesagt werden, dass die Erwiderung vielleicht im Eifer des Gefechts ausgesprochen wurde und dass das OGM in Zukunft vielleicht etwas ausführlicher werden möchte. (Siehe „Es ist nie zu spät“ weiter unten.)

Eine der verschiedenen Definitionen von „Großmeister“ trifft zu, wenn er oder sie sich von einer bestimmten Lehre trennt und eine eigene Schule eröffnet. Es ist dann respektvoll gegenüber der ursprünglichen Lehre, einen neuen Namen zu wählen. Idealerweise hätte das geschehen sollen, als Phyllis damals zur „Großmeisterin“ ernannt und wurde. Spätestens als das Konzept der Linienträgerschaft mit den „4 Aspekten und 9 Elementen“ in Eisen gekleidet war und die Markeneintragung scheiterte, d.h. in den 1990er Jahren, wäre es angebracht gewesen, den Namen zu ändern. Das ist freilich eine Rückschau. Der Neubeginn nach ihrem Tod war und ist eine zeitgemäße Gelegenheit, dies zu tun oder andere Lösungen zu finden, die Klarheit schaffen. 

Johannes Reindls AnspruchNach oben

Auf meine E-Mail vom 5. April 2022 erhielt ich die folgende Antwort von Johannes – ich zitiere nur die Passage, die ich für diesen Beitrag für relevant halte. Ich vertraue darauf, dass sie den Kern der E-Mail von Johannes nicht verzerrt:

“Ich stimme deiner Aussage „Du bist nicht Linienträger für das gesamte Usui Shiki Ryoho“ nicht zu. „Usui Shiki Ryoho“ ist der Name für die Praxis und nicht der Name für eine Gemeinschaft oder Gruppe und ihre Vielfalt. Mir ist sehr bewusst, dass nicht jeder diese Rolle, Funktion und das Wesend es Linienhalters und Großmeisters anerkennt. Das ist nicht neu, das war auch zu Phyllis’ Zeiten so.“

Ja, das alles ist nicht neu. Und ja, Usui Shiki Ryoho ist der Name für die Praxis (von Takata zu ihren anerkannten Meistern). Aber es ist nur ein Teil dieser Praxis – was ich einen „Zweig“ nenne – der die OGM-Konzepte aufrechterhält. Der Griff des OGM nach dem gesamten Usui Shiki Ryoho kommt einer Aneignung gleich.

Ich hatte gedacht, dass am Ende des Zoom-Gesprächs am 30. Mai, sieben Wochen nach Johannes‘ Mail, wir auf dem gleichen Stand waren, dass das OGM akzeptiert hatte, dass innerhalb der Praxis des Usui Shiki Ryoho andere Zweige parallel zu dem ihren existieren. Eigentlich hatte ich verstanden, dass die Schlüsselfrage nun darin besteht, wie man hier Klarheit schaffen kann. 

Es ist nie zu spätNach oben

Obwohl der Start der überarbeiteten OGM-Website usuishikiryohoreiki.com am 4. Juli wie ein Rückfall in die polarisierten 90er Jahre erscheint, glaube ich, dass es noch nicht zu spät ist. Es braucht nicht viel, damit Johannes oder das OGM explizit zum Ausdruck bringen, dass ihre Tradition des Usui Shiki Ryoho die Linie Takata-Furumoto-Reindl ehrt, während es parallel zu ihrer Tradition andere Usui Shiki Ryoho-Linien und -Traditionen (Zweige) gibt, die ebenfalls auf Takata zurückgehen und ebenso berechtigt sind, sich Usui Shiki Ryoho zu nennen.

Das ist alles,
was es braucht.

Obwohl der Hauptzweck dieses Artikels darin besteht, unsere Schüler zu informieren, ermutige ich natürlich zu transparenten Diskussionen und klaren Positionen. Es gibt viele Möglichkeiten und Plattformen, die diesem Zweck dienen, und ich werde mich weiterhin dafür einsetzen.    

Unterschrift René

23. August 2022

PS: Positives zum Schluss – Die Antwort des OGM auf diesen ArtikelNach oben

Ich habe mich über die Antwort von Paul Mitchell gefreut (s. ‚Sorgfaltspflicht‘ unten). Er hat einige gute Argumente vorgebracht. Wenn ich sein OK erhalte, werde ich seine Email in den Kommentaren unter diesem Artikel wiedergeben.

Die wichtigste seiner Beobachtungen ist, dass er seine Praxis als eine Praxis betrachtet, in der die verschiedenen Linien innerhalb des Usui Shiki Ryoho gleichwertig sind. Wenn eine solche Klarheit vorherrscht, werden kommende Generationen von obskuren Überbleibseln vergangener Zeiten befreit.

Dieser Text is im Original auf Englisch geschrieben. Dies ist eine Übersetzung. 


FußnotenNach oben

Reiki vs reiki

Reiki wird (mit großem R) geschrieben, wenn Lehre und Praxis gemeint sind, und reiki (mit kleinem r und kursiv), wenn es sich speziell auf das energetische Phänomen „vom Ursprung des Lebens“ bezieht (Zitat ProReiki). Diese Schreibweise wurde inspiriert durch Dori Beelers Aufsatz (Englisch) Reiki as surrender: evidence of an external authority, 2017 Journal of Contemporary Religion.

Sorgfaltspflicht

Vor der Veröffentlichung dieses Artikels habe ich ihn an das OGM geschickt (12. August) und die Möglichkeit gegeben, innerhalb von 10 Tagen Stellung zu nehmen oder mir mitzuteilen, ob sie mehr Zeit benötigen. Am 16. August hat Paul Mitchell den Artikel kommentiert (siehe „PS Positives zum Schluss – Dies Antwort des OGM auf diesen Artikel“) und hinzugefügt: „Natürlich ist es ganz Dir überlassen, was Du anderen Menschen mitteilen möchtest.“

Timeline dieses Artikels

Die erste Idee kam am 16. Juli.  Freigabe: 23. August. 

Quellen

Dies ist keine akademische Abhandlung, und ich sehe keine Notwendigkeit, alle Quellen aufzulisten. Jede meiner Aussagen kann jedoch in Frage gestellt und direkt mit mir diskutiert werden. Die Autoren werden namentlich genannt und ihre Werke sind öffentlich. Mit vielen von ihnen stehe ich in regelmäßigem Kontakt, und einige sind in meiner Talkshow RTalk aufgetreten, wenn auch zu anderen Themen als den hier behandelten.

Eine Quelle wird jedoch immer häufiger in Werken anderer Personen zitiert, und das ist mein eigenes Videoarchiv, das das gesamte Rohmaterial meines ausführlichen Interviews mit Phyllis Lei Furumoto enthält: 66 Schritte auf dem Pfad der Versöhnung (beachte die Suchfunktionen). Forscher können kostenlosen Zugang erhalten (kontaktieren Sie mich einfach). Für alle anderen gilt: Danke, dass Sie die 66 Videos für den bescheidenen Preis von 38 Dollar kaufen. Der Film, das Dokumentar-Interview mit Phyllis, ist natürlich kostenlos.

Der Autor, also ich, René Vögtli

Dieser Text richtet sich zwar in erster Linie an die Usui Shiki Ryoho-Schüler meiner Frau und mir, die uns kennen. Aber ich bin mir bewusst, dass er auch außerhalb dieses Kreises gelesen werden kann – und sollte. Diese Leser kennen mich vielleicht nicht und fragen sich … Gut für Sie!

Zusammen mit meiner Ehefrau bin ich seit 1992 Reiki-Lehrer und seit 1995 Meister Lehrer. Wir arbeiten ausschließlich und in Vollzeit mit Reiki, hauptsächlich als Lehrer, aber auch als Behandler. Zusammen hatten wir die Ehre, etwa 7000 Reiki 1 Schüler zu empfangen und haben 46 Reiki-Lehrer (13 Meister) ausgebildet. Besuchen Sie unsere Website reiki-international.net für mehr.

Von Anfang an, d.h. seit 1990, war ich auf die eine oder andere Weise an der Verbandsarbeit beteiligt. In Gremien, als Gründer, als Schließer, in exklusiven und inklusiven Organisationen, von denen mir heute eine geblieben ist: reiki-conciliation.org.

Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, mich zu fragen: kontakt@reiki-international.ch.

Reiki-International … Reiki-Conciliation

Im Mittelpunkt dieses Artikels steht das Ziel, sich für eine Welt des immer friedlicheren Zusammenlebens und respektvollen Miteinanders einzusetzen. Das ist der erklärte visionäre Antrieb von Reiki-Conciliation. So ist dieser Artikel ganz in diesem Sinne. Dennoch habe ich mich entschieden, mich in erster Linie an unsere Reiki-Schüler zu wenden, weil ich finde, dass sie wissen sollten, wo ich und sie stehen, wenn sie sich in der Reiki-Gemeinschaft bewegen. Mein Standpunkt, meine Position und meine Anekdoten sind in der Versöhnungsbewegung von geringerer Bedeutung. 

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4 KommetareLeave a comment

  • Habe Auszüge aus dem «langen Artikel» gelesen:
    Es gefällt mir, dass es vorwiegend um die Sache und nicht um Renés Ego geht, dass es um Versöhnung geht – und die Ausdauer von René.
    Zum höchsten Gut von allem:
    Mögen alle Beteiligten – auch Johannes – ihre natürliche Qullenrolle in ihrem natürlichen Energiefeld finden – und so in der natürlichen (besten) Ordnung Freude erfahren und gestalten können.

  • Die Versöhnungsarbeit scheint also in die nächste Runde zu gehen. Deine Übersicht über die Autoritätskonflikte innerhalb des Feldes ist sehr hilfreich. Sie bietet ein klares Verständnis der Konfliktursachen und einen entsprechenden Lösungsansatz. Möge Dein Appell an die Vernunft und das Gewissen der Reiki-Meister Gehör finden.

  • Dein Vorschlag macht Sinn. Dieser Weg scheint einfach und sinnvoll zu sein.
    Jedenfalls für mich als Außenstehende, die seit 1994 die Entwicklung interessiert, aber nicht involviert verfolgt.
    Wer mehr wissen möchte zu dem Thema „Nachfolge, Linienhalterin, Nachfolge“ und dessen Entwicklung: Phyllis Lei Furumoto und anderen äußern sich zu diesem Thema sehr offen in den Berichten des Sonderheftes „Phyllis Lei Furumoto“ vom Reiki-Magazin-Verlag. Bei diesem Verlag ist das informative Sonderheft auch zu beziehen. Den teilweise sehr privaten Berichten ist zu entnehmen, dass Ph. L. F. sich das alles nicht leicht gemacht hat. Sie hat dazu erst mal die anderen gefragt und die haben das in Gruppen lange besprochen, was nun zu tun wäre und sie hat sich oft hinterfragt…
    Innerhalb der Blase dieses Reikizweiges ist es wichtig, darüber zu diskutieren und im Gespräch zu bleiben. Aber diese Blase ist recht klein, denn anders als 1982, als aus der Reikialliance 100 % aller Reikilehrerinnen und Reikilehrer -außer Barbara Weber- waren, und 1992 geschätzt noch rund 50 % aller Reikilehrerinnen und Reikilehrer, sind aus der Reikialliance heute 2022 nur ein Bruchteil all der Zehntausenden Reikilehrerinnen und Reikilehrer in Europa, Amerika und weltweit.
    Es spielte doch keine Rolle mehr in den letzten 20 Jahren für die, die die Reiki-Methode erlernen und einfach nur praktisch anwenden wollen, ob wer in der Reikialliance war oder nicht. Die Neuen kennen die Reikialliance auch nicht mehr. Woher auch. Die kennen die Berufsverbände wie Pro Reiki und Reiki-Verband-Deutschland und nehmen deren Mitglieder, weil die für sie einen Qualitätsstandard haben oder andere, die sie einfach nur sympathisch finden. Es gibt soooo viele andere, sehr fundiert arbeitende, achtsame, gut begleitende Reikilehrerinnen und Lehrer. Seit rund 20 Jahren wird doch nach Lehrenden geguckt, die integer und sympathisch sind und eine gute Ausbildung machen, der Reikizweig im Detail spielt doch da kaum noch eine Rolle für die Hunderttausenden, die Reiki lernen wollten und wollen. (Allein in Dtld, soll es rund 1 bis 3 Mill. Reikipraktizierende geben.)
    Ich denke, es sind hauptsächlich wir „Alten“, die die Entwicklung mitverfolgten, die sich darum noch einen Kopf machen. Den Neuen ist es egal, was wer in einer kleinen Blase zu OMG und LT-Konzepten meint. Die zehntausenden „Neuen“ sind mit der Karawane schon längst weitergezogen…

    • Liebe Jana,

      Ich bin mir nicht sicher, welchen Vorschlag Du meinst. All die Vorschläge, die geschichtlich weiter weg sind scheinen mir aus heutiger Sicht … Schnee von gestern. Nur noch der Vorschlag, dass das OGM Klarheit schafft und transparent kommuniziert dünkt mich ist von aktueller Bedeutung. Somit nehme ich einfach mal an, dass Du diesen Vorschlag meinst, den Du als sinnvoll erachtest.

      Du beziehst Dich auf das Sonderheft 2021 vom Reiki Magazin. Der Verleger lud mich damals ein, einen Beitrag zu schreiben. Er wünschte sich etwas Anekdotisches aus meiner Zusammenarbeit mit Phyllis Furumoto zur Schaffung der Interview-Dokumentation https://reiki-conciliation.org/de/66-schritte-auf-dem-pfad-zur-versoehnung/ (mit deutschen Untertiteln). Ich lehnte ab, weil ich befürchtete, dass im Heft der hier besprochenen Exklusivitätsanspruchs portiert werden könnte und ich nicht als Unterstützter davon gesehen werden wollte. Später, im Interview ‚Ein Leben mit Reiki‘, fragte das Reiki Magazin mich dann nochmals nach meiner Zeit der Dreharbeiten mit Phyllis. Siehe Ausgabe 1/22 auf https://reiki-magazin.de/alle-ausgaben/.

      Was Du zur 100 prozentigen Dominanz der Reiki Allianz in den Achtzigern sagst, mag für Deutschland zutreffen. Das ist aber keineswegs für andere Teile der Welt wahr. Schon das Skandinavien der frühen 90er sah bereits aus. In Asien war dieser Zweig überhaupt nicht dominant. Und in der bedeutsamen Entwicklung in Australien spielte vor allem die Takata Meisterin Beth Grey eine zentrale Rolle.

      Zurück zur Gegenwart. Ja, heute ist die Reikiwelt weltweit sehr fragmentiert. Das sagst Du sehr richtig. Daraus ist auch das Bewusstsein entstanden, inklusive Berufsverbände wie die von Dir erwähnten in Deutschland ins Leben zu rufen. Dazu fügen würde ich die Europäische Reiki Gruppe, ERG. Konjunktiv, weil ERG zurzeit durch eine existentielle Krise geht, die wie in einer Rückkoppelung Auswirkung auf die daran beteiligten nationalen Organisationen hat.

      Ich bin der Meinung, dass viele Altlasten in der Gegenwart allerhand Dissonanz katalysieren. Genau deshalb erachte ich es als eminent wichtig, dass wir ‚Alten‘ so lange wir noch unter uns sind, das aufräumen, was wir geerbt und selbst verursacht haben. Sonst stolpern die Jungen in ihren Karawanen immer wieder aufs Neue darüber. Und wenn es nicht für die Folgegenerationen ist, dass wir uns versöhnen und Klarheit schaffen, dann für uns selber.

      So lange Du und ich noch lehren und vor allem einweihen(!) mögen wir zwar älter sein, aber untrennbar mit den jüngeren Generationen verbunden und mitverantwortlich für was geschieht. Gerade heute.

      Danke, liebe Jana, ich habe keine Ahnung wer Du bist, entnehme aber Deinen Aussagen, dass Du eine Reiki Lehrerin meiner Generation bist. Falls Du älter bist, entschuldige bitte meine voreilige Mutmassung.

      René

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