Zufriedenheitsstudie bei Schmerzpatienten

Renés Hände auf Claudias Rippen

Zufriedenheits- nicht Wirksamkeitsstudie … interessante Differenzierung. Ist Zufriedenheit wichtiger als Wirksamkeit? Oder ist es gar deckungsgleich?

Bei Wirksamkeit denkt man schnell an Empirie im Sinne von messbar, reproduzierbar, gar doppelblind und randomisiert. Kriterien, die in der evidenzbasierten Medizin schwergewichtig sind. Und diese wiederum liegt der sogenannten Fallpauschalen bei der Abwicklung von Krankheitsfällen in Spitälern zu Grunde. Wenn hier Skeptizismus meinerseits durchklingt, dann ist das nicht ungewollt, soll aber leise sein, denn letztlich sind wir alle Teil dieses Wirtschafts-, Politik- und, ja, auch dem Gesundheits-System. Das kann man gut finden oder nicht; bis es sich ändert ist es so. Und deshalb ist der Ruf nach handfesten Beweisen zu tolerieren.

Bei Reiki ist es relativ schwierig die Wirksamkeit empirisch zu dokumentieren. Bis zu einem gewissen Grade schon, wie es beispielsweise die Brustkrebsstudie in München anstrebt. Das Problem liegt aber darin, dass die Wirkung, bzw. die tiefere Bedeutung von Reiki nicht zwingend darin besteht, den Krebs zum Verschwinden zu bringen, etwaige Theapie-Nebenerscheinungen zu lindern oder die Genesung zu fördern – was Reiki durchaus bewirken kann – sondern dass der wahre Nutzen von Reiki sein kann, den Menschen zu helfen, ihre Krankheit zu akzeptieren. Oder gar den bevorstehenden Tod. Wie will man sowas „messen“?

Gesetz der grossen Zahlen

Nun, eine Antwort bietet die Statistik an. Wenn man bei vielen Fällen etwas beobachten kann, dann lassen sich Schlüsse ziehen. Auch wenn individuelle Fälle diese Schlüsse nicht zulassen würden oder ihnen gar widersprechen. So etwa ist der wissenschaftliche Gedankengang, wenn wir die ganzheitliche Wirkung von Reiki beobachten wollen und entsprechend vielfältige Faktoren in Betracht ziehen.

Der Ausdruck „Zufriedenheitsstudie“ drückt aus, dass die subjektive Meinung, das ganz persönliche Empfinden abgefragt und statistisch ausgewertet wird. Solche Beobachtungen müssen sich nicht auf das eine Symptom reduzieren, sondern können sehr weit gefasst werden. Eine solche Herangehensweise bietet sich für Reiki an und war die Ausgangslage für die Studie in der Suchthilfe.

Allgegenwärtiger Schmerz

Am Universitätsspital Lausanne hat man über 2 Jahre rund 100 chronische Schmerzpatienten mit Reiki behandelt und mittels Fragebogen geprüft, wie zufrieden die Porbanden mit Reiki sind. 78% sind mit den Behandlungen „zufrieden“ oder „vollständig zufrieden“ und empfehlen sie in ihrem Umfeld. Nicht zwingend weil die chronischen Schmerzen verschwunden sind, sondern weil es, zum Beispiel, geholfen hat, besser zu schlafen und sich zu entspannen.

Die multidisziplinäre Betreuung der Patienten hat darüber hinaus hervorgebracht, dass die Patienten im Vergleich mit anderen Therapien (Ergo- oder Physiotherapie) bei Reiki öfters länger ruhig in einer Position bleiben können.

Dem Patienten gewidmete Zeit

Für mich war im Bericht zur Studie eindrücklich zu lesen wie hilfreich und wichtig es ist, in einer Vorbereitungszeit dem Patienten Raum zu geben, um anzukommen. Das Einrichten des Raumes und die ihm gewidmete Zeit scheinen sich sehr positiv auf die Behandlung auszuwirken. Dies bestätigt auch unsere eigene Praxis (auch wenn es quer zur reinen Wissenschaftlichkeit läuft, die nun schlecht auseinanderhalten kann, ob es Reiki war, das geholfen hat, oder das vertrauensvolle Gespräch mit dem netten Therapeuten).

Der Bericht…

…erschien in der deutschsprachigen Juli Ausgabe von „Krankenpflege“, dem Magazin des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK. Das Original wurde im Dezember 2015 auf Französisch veröffentlicht. RIO machte die Übersetzung ins Deutsche:

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René Vögtli, 8. Juli 2016

 

 

2 KommetareLeave a comment

  • „Guter Bericht!!! .. und dabei kam mir einmal mehr das „Bruttonationalglück von Bhutan“ in den Sinn ;-))) Wir sind auf dem richtigen Weg!“
    So ein Mail von E.B.

    Ich hatte keine Ahnung wovon sie sprach und googelte. Das empfehle ich an dieser Stelle jedem eindringlich … nicht Bruttonationalprodukt (BNP) oder Bruttoinlandsprodukt (BIP), auch nicht das Bruttonationaleinkommen (BNE) … nein, das Brutto National GLÜCK (BNG).

    Viel Spass (Glück) !
    René

    • Lieber René,
      so ein toller und umfassender Bericht! Danke sehr für Deine Übersetzung.
      Wir werden ihn sicher bei unserem Treffen des ProReiki Berufsverbandes in der Arbeitsgruppe Gesundheit und Soziales in Gersfeld vorstellen. Einen Glücks-Botschafter haben wir auch dabei 😉 und wir wünschen uns und Euch weiterhin großes Brutto – Glück bei der Verfolgung unseres Ziels – Reiki für alle! –
      Bettina

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