Neulich gab ich ein Seminar in Berlin und hatte vier (!) Generationen derselben Familie dabei. Klar, das dreimonatige Baby nahm nicht teil im Sinne eines reflektierten Aufnehmens des Gesprochenen. Es wurde ‚nur‘ eingeweiht. ‚Nur‘ ist gut, dreht sich doch in Reiki alles um das Geschenk der Initiation.
Was sagt uns diese Anekdote der vier Generationen?
Die Schönheit von Reiki ist die Einfachheit.
Vielleicht erinnert die Anwesenheit des kleinen Mädchens uns daran wie kinderleicht die Reiki Praxis ist, denn das Bébé hat genauso viel reiki-‚Kraft‘ in seinen Händchen wie ein Erwachsener (und – wichtig! – wie ein Reiki 2 Absolvent oder Reiki Meister).
Auch fragt man sich, was denn die Initiation alles in sich birgt. Das Ausmass der Initiation über das Aktivieren des reiki in den Händen hinaus ist Mysterium und Tabu zugleich. Mit ‚Tabu‘ meine ich, dass man in der Reiki-Welt zwar erahnt, dass da noch etwas ‚mehr‘ passiert, dass es aber leichter ist über Reikis Wirkung zu reden als sich mit dem schwer zu definierenden ‚Mehr‘ der Initiation zu befassen. Auch ich werde hier nicht weiter darauf eingehen ausser mit der folgenden Frage.
Steht die Geschichte mit den vier Generationen symbolisch für ein neues ‚Reiki-Bewusstsein‘?
Ist es möglich, dass Reiki als Ganzes an der Schwelle einer neuen Entwicklungsphase steht? Einige Indizien deuten darauf hin.
Mich dünkt, dass wir in den letzten 100 Jahren eine eher ‚Reiki zentrierte‘ Sicht gepflegt haben: wir haben uns auf uns selber, auf Reikis direkten Nutzen fokussiert. Daran ist an sich nichts falsch, im Gegenteil. Der Gedanke, dass viele Millionen Menschen mit ihrer Reiki Praxis dem Weltfrieden beitragen, stimmt tröstend und zuversichtlich, insbesondere angesichts der momentanen Kriegssituation.
Haben wir über den direkten Nutzen hinaus nicht auch ein, ich nenne es mal ‚Reiki-Bewusstsein‘, kultiviert? Ein Verständnis von Selbstverantwortung und gleichzeitiger Akzeptanz, dass ich Teil des Ganzen bin und auch hierfür Verantwortung trage. Menschen mit diesem Bewusstsein – welches um Himmelswillen kein exklusives Merkmal nur von uns Reikianern ist! – sind sich der Wichtigkeit von intrinsischer Motivation, von Mitgefühl und von ganzheitlicher Entfaltung bewusst, und fühlen sich ihr verpflichtet.
In der neuen Ära wird nicht mehr Reiki im Vordergrund stehen, sondern genauso dieses Bewusstsein. Dies wird vermehrt hinausgetragen in die Gesellschaft hinein. Unsere Reiki-Praxis ist im Hintergrund die Stütze und Kraftquelle, um dieses ‚Bewusstsein‘ zu (er)halten und es aktiv in der Familie, Gemeinde, Politik, Wirtschaft und Kirche – in allen Belangen unseres Zusammenseins – zu vertreten.
Friedvolle Kollaboration zum höchsten Gut aller als Gundvoraussetzung allen Tuns.
Das absichtliche und aktive Einbringen der Werte, welche das ‚Reiki-Bewusstsein‘ ausmachen, so dass sie im Beruf und in der Welt ausdrücklich angestrebt werden, ist die nächste Entwicklungsphase von Reiki.
Ich bin mir bewusst, dass diese Zeilen schwammig klingen, unausgegoren. Trotzdem will ich es hier ansprechen, denn ich brenne darauf, von Euch Lesern zu erfahren, was Ihr dazu erfahren habt und denkt.
René (unter kontakt@reiki-international.ch)
PS Reiki ist so geschrieben, wenn Lehre und Praxis gemeint ist und reiki ist so geschrieben, wenn es sich gezielt auf das energetische Phänomen „aus dem Ursprung des Lebens“ (Zitat ProReiki) bezieht.