Mut – Nährstoff zur Veränderung zum Guten

Die Abteilungsleiterin in einem multinationalen Konzern entdeckt den Wert von Reiki. Zuerst für sich in ihrem persönlichen Leben, im Umgang mit ihrer Gesundheit, dem Stress. Und dann fragt sie sich, ob es ihrem Team ebenfalls etwas geben könnte. Für deren Lebenssituationen, die Teamarbeit, das gemeinsame Bewältigen von Aufgaben, den Umgang mit Umstrukturierung, Unsicherheit und Zukunftsängsten.

Also heuerte sie einen Reiki-Lehrer für einen Team-Event, mietete ein schönes Seminarhotel auf dem Lande für zwei Tage und sagte niemandem was sie vorhatte.

Da stand sie nun vor dem Team… alle schauten sie erwartungsvoll an. Sie erzählte kurz was Reiki für sie war, wie sie ihren norddeutsch-bodenständigen und Schulmedizin-treuen Eltern bei deren Beschwerden Reiki angeboten hatte, diese sich skeptisch darauf einliessen und danach noch weitere Behandlungen bekamen.

„Ich hatte den Wunsch, Euch an diesem Event etwas Sinnvolles anbieten zu können.“ Und damit bat sie den Reiki Lehrer – mich – nach vorne.

Wenn Statistiken stimmen, dann konnte ich dies gerade mit einer kleinen Feldstudie überprüfen: Statistisch ist knapp 1% der Bevölkerung auf Reiki eingeweiht. Bei 28 Leuten waren es denn auch 2 Reikianer, die sich als solches bekannten. Rund 20% der Bevölkerung hat schon mal Berührung mit Reiki gehabt und so hielten etwa 5-6 Leute die Hände hoch. So weit so gut.

Vor mir sassen Betriebswissenschaftler, mehrheitlich Mittdreissiger. Arbeitskollegen mit klaren, hierarchischen Strukturen. Das Unternehmen bewegt sich in einem kompetitiven Umfeld mit eher klassischen Tätigkeiten. Nach einer Stunde sassen sie immer noch mit zurückhaltender Körpersprache und skeptischem Blick in ihren Stühlen.

Es war ihnen frei gestellt, sich auf Reiki einstimmen zu lassen oder nicht. Ich hatte mit der Chefin vereinbart die Inhalte so zu präsentieren, dass sie auch für Reiki-Desinteressierte von Relevanz und hilfreich sein würden. So war ich bereit, statt Reiki zum Beispiel Mentaltraining, Coaching oder teambauende Erfahrungsmomente einzubauen. Dies hing davon ab, wie viele der Anwesenden Reiki tatsächlich wollten.

Nach 1½ Stunden bat ich um ein Handzeichen. Bis auf 2 Personen wollten alle auf Reiki eingestimmt werden.

Weshalb ich die Geschichte hier erzähle? Nun, versetzen Sie sich in die Rolle der Chefin, werte Leser. Was, wenn alle Nein gesagt hätten? Der Gesichtsverlust vor den eigenen Leuten wäre möglicherweise das kleinste Problem, wie Sie sich unschwer vorstellen können.

Die Kehrseite aber ist das Potential der Veränderung zum Guten innerhalb des Teams und somit des Unternehmens – aber auch für den individuellen Menschen und seine Familie. Diese Frau war offensichtlich der Meinung, dass dies das Risiko wert war. Ich zolle hier allerhöchsten Respekt. Mit Menschen wie ihr kann sich die Welt verändern – zum Guten!

René Vögtli

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