Nach wie vor ist es beim Handwerksmeister selbstverständlich: er oder sie verfügt über Können und Erfahrung, die es ermöglichen, Lehrlinge auszubilden. Wie ist es denn mit dem Reiki-„Meister“?
Einführung
Initiation – einfach gesagt – ist eine Einführung in etwas Neues. Beim Dachdecker führt der Meister seinen Lehrling in das fachliche Wissen des Dachbaus ein. Diese Einführung untersteht der Verantwortung des Ausbildners, des (Lehr)Meisters.
Grossgeschrieben, übrigens, ist die Lehre von Reiki gemeint und mit reiki das, was meist als „Energie“ bezeichnet wird. Da das energetische Phänomen reiki eigenen natürlichen Gesetzen folgend ganzheitlich wirkt, hat der Behandler darauf keinen Einfluss. Der Umgang mit reiki ist einfach und das ist wohl dessen bestechendste Charakteristik.
Die Einführung auf reiki geschieht mittels einer einfachen Initiationstechnik, oft „Einstimmung“ genannt. Das ist treffend, denn die Hände des Schülers werden im Seminar dahingehend sensibilisiert, dass danach reiki von den Händen „fliesst“. Die Initiation hat die Kursleiterin in ihrer Ausbildung gelernt und sich intensiv damit auseinandergesetzt.
Im Seminar trägt die Leiterin abwechselnd zwei Hüte. Sie vollführt die Initiation, das zentrale Element, um überhaupt zu reiki zu kommen, und danach beschäftigt sie sich mit der Reiki-Lehre. Somit trägt sie bei der Initiation den Hut einer Meisterin und im Vermitteln der Praxis den einer Lehrerin.
Paradoxerweise werden Dachdecker oder Friseuse selten schief angesehen, wenn sie sich als Meister bezeichnen. Der Reiki-Meister schon eher. Genau deshalb nennt sich manch einer nur „Reiki-Lehrer“. Schade eigentlich, denn gerade das Mysterium des spirituellen Geschenkes, welche die Initiation quasi als Mehrwert über das reiki-Anschalten hinaus beinhaltet, gerät dadurch in den Hintergrund.
Meister ist brandaktuell
Der Begriff „Meister“ ist angebracht und korrekt, ehrlich und authentisch. Er birgt nicht nur auf Deutsch das Verständnis und die Selbstverständlichkeit, dass dahinter solides Wissen, Erfahrung und eine fundierte Ausbildung steht. Gerade in einer Zeit der alternativen Fakten und Political Correctness verdienen „Meister“ und „Meisterin“ Respekt.
Bei Reiki handelt es sich auch um eine spirituelle Praktik und nicht lediglich um Handwerk. Beim Meister, um den es hier geht, kommt das Mysterium der Initiation im Seminar dazu. Diese Fakten zu umschiffen, um sie nicht beim Namen nennen zu müssen, könnte man als Etikettenschwindel hinterfragen.
Zugegeben, in den letzten Jahren hat sich gar mancher „Meister“ genannt, der das kaum verdient. Das sollte aber in erster Linie zu Qualitätsansprüchen in der Ausbildung führen und nicht zu Begriffsoptimierung.
Es geht mir natürlich hier nicht um Dogmatismus, sondern darum, die Werte hinter dem Wort zu zelebrieren. In diesem Sinne habe ich diesen Artikel zur Feier von Maya geschrieben.
Maya Cairoli hat mit Reiki 1997 und mit ihrer Ausbildung vor 2 Jahren begonnen. Es ist Mischa und mir eine ganz besondere Ehre, dass wir Maya am 15. Juni haben graduieren dürfen. Teil der Graduationsfeier beinhaltet die Übergabe unseres Zertifikates. Darauf steht auf Englisch „Master“. Es bedeutet – um einen deutschen Kollegen zu zitieren – Meister mit Lehrbefugnis.
Wir gratulieren ganz herzlich!


Einen besonders herzlichen Glueckwunsch 🙏
Meisterschaft – hierin steckt fuer mich auch etwas schaffen oder erschaffen: erkennen und Erkenntnis ueber die eigene Persoenlichkeit – sein eigener Meister werden …
Namaste, Mischa und René fuer diesen großartigen Weg.
Hendrik Schmidt-Willich
Reikimeister